Der Tod aus Kindersicht – wie Kinder den Tod von Familienmitgliedern wahrnehmen
Wenn Kinder einen geliebten Menschen verlieren, kann dies eine traumatische Erfahrung sein. Kinder nehmen den Tod je nach Alter unterschiedlich wahr und verarbeiten diesen auch anders als Erwachsene. Wichtig ist: Tod darf kein Tabuthema sein! Denn für Kinder ist es umso schlimmer, wenn niemand mit Ihnen über das Geschehene spricht. Wie Kinder den Tod von Familienangehörigen wahrnehmen, erfahren Sie folgend.
Kinder im Alter von unter 3 Jahren
Kinder unter 3 Jahren können den Tod eines Menschen nicht begreifen. Er wird gleichgesetzt mit einer Abwesenheit auf Zeit. Eine Endgültigkeit, dass der Verstorbene nie wieder zurückkehren wird, kann von unter 3 Jahre alten Kindern noch nicht erfasst werden. Aber auch Gefühlswelten wie Wut, Angst oder Frustration können vermerkt werden und es kann ebenfalls zu Schlaf- und Essstörungen kommen. Oftmals werden die Kinder auch anfangen, nach der verstorbenen Person zu suchen oder darauf warten, dass die Person nach Hause kommt. Denn in diesem Alter kann nicht differenziert werden, ob das Familienmitglied nicht da ist, weil er vielleicht gerade arbeitet oder einkaufen ist oder weil er eingeschlafen ist.
Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren
In einem Alter zwischen 3 und 6 Jahren entwickeln Kinder die ersten Vorstellungen des Begriffes „Tod“. Der Tod ist hier jedoch immer noch ein Zustand, der vorübergeht. Kinder assoziieren Tod meist mit Bewegungslosigkeit und Dunkelheit. Bei konkret erlebten Verlusten kommt es zu starken Verstörungen und Verwirrungen. Häufig kommt es dabei zu Regressionen des Verhaltens. So kann ein Kind, welches vorher trocken war, wieder anfangen einzunässen.
Kinder im Alter zwischen 6 und 9 Jahren
Im Schulalter beginnen Kinder die Endgültigkeit von Tod zu erfassen. Das Begreifen von Tod bleibt jedoch immer noch aus und Tod wird häufig personifiziert. Schulkinder empfinden Tod oft als Bestrafung der verstorbenen Person. Wenn ein Familienmitglied verstirbt, reagiert diese Altersgruppe häufig mit Verlust- und Trennungsängsten. Eine Vermischung aus Fantasie und Realität wird deutlich und auch eine gewisse Faszination, den Tod begreifen zu wollen, lässt sich bei den Kindern finden.
Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren
In der Pubertät begreifen Kinder den Tod komplett. Sie wissen, dass Tod etwas Endgültiges und Abschließendes ist. Häufig tauchen in diesem Alter die ersten Sinnfragen auf wie: „Hat das Leben einen Sinn?“ oder „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“. Wenn Kinder in diesem Alter einen schweren Verlust erleben, reagieren diese häufig körperlich auf die psychischen Belastungen. So kann es zu Schmerzen, pseudoneurologischen Symptomen sowie gastrointestinalen Beschwerden kommen.
Sie finden auf unserer Homepage auch Unterstützung in Form von Büchern speziell für Kinder, die das Thema „Tod“ thematisieren.
https://www.bestattungsinstitut-wuerdevoller-abschied.de/trauer-bewaeltigen/#
Bildquellen:
• Michael Trenker •
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